Matchbericht 2/3
Nach Schlappe die Wut im Bauch…
Inline-Hockey: Niederlage und Revanche der Urner
Gegen den HC Seetal kamen anlässlich der Doppelrunde eine Niederlage (3:8) sowie ein Sieg (6:5) zustande. Urner jetzt im 4.-Liga-Zwischenklassement auf Position zwei.
Ruedi Ammann
Hochbetrieb herrschte in den Reihen des IHC Uri über das Wochenende. Gegen den HC Eichhörnchen Seetal kassierte das Team der Coaches Renato Aschwanden und Martin Gisler in Sursee eine (unnötige) klare Niederlage, um sich dann gleich tags darauf in Hochdorf für die Demütigung mit einem Sieg zu revanchieren. Die Urner belegen in ihrer Siebnergruppe (West) nun den zweiten Platz: 1. Escholzmatt (2 Spiele/6 Punkte), 2. Uri (3/5), 3. Seetal (3/4). Im Skorerranking belegen gemäss Verbandsbilanz gleich zwei IHCU-Akteure einen Podestplatz (2. Marco Zemp/9 Tore, 3. Marc Gisler/8). Die nächsten beiden Einsätze werden am 10. Mai in Thun gegen Escholzmatt (Anspielzeit: 16 Uhr), am 11. Mai in Sursee gegen Zug/Freiamt (20 Uhr) bestritten.
Führungstreffer durch Marco Zemp
In Sursee starteten die Urner vielversprechend. Einen Bilderbuchkonter schloss Marco Zemp nach 174 Sekunden mit dem 1:0 ab. In der Folge waren die Urschweizer mehrheitlich in der Defensive beschäftigt. Der kompakten Abwehr sowie dem als Torsteher debütanten André Gnos war es zu verdanken, dass der Vorprung auch nach 10 Minuten noch Bestand hatte. Das Luzerner/Aargauer-Kollektiv bewerkstelligte in der Folge den Gleichstand und zog bis zur Pause auf 4:1 weg, da sich der IHCU nur noch durch Konterattacken etwas Luft zu verschaffen vermocht hatte. Renato Aschwandens Zwischenbilanz: „Es war nicht die Leistung unserer Widersacher, die übermächtig schien. Unser Gezeigtes entsprach ganz einfach nicht dem eigentlichen Können. Um dem Team einen zusätzlichen Schub zu verleihen, wurde der Torhüter durch Roger Furger ersetzt. Leider verhallte der Pausenweckruf ungehört – die Seetaler drückten der Partie weiterhin den Stempel auf.“ In der Tat kam bis zur 44. Minute das 8:1 zustande. Der Fight schien für die Urner zu einem eigentlichen Debakel zu werden. Für einen Lichtblick war indessen Marc Gisler mit zwei Treffern zum finalen 8:3 besorgt.
Dank „Verlängerungstreffer“ 2 Punkte ergattert
Bereits am Sonntagvormittag wurde zur Revanche in Hochdorf angetreten. Das IHCU-Team trat nicht gross umgekrempelt an – im Tor agierte indessen Simon Zurfluh. Ganz offensichtlich „mit der Wut im Bauch“ wurde der Fight in Angriff genommen. Der gegnerische Schlussmann sah sich mit Schüssen aus allen Lagen eingedeckt. Fatalerweise fehlte den Urnern aber die Präzision. So zogen die Seetaler in Front (0:2 nach 12 Minuten). Für den erlösenden Anschlusstreffer war Marc Gisler besorgt. Ein gegnerischer Konter liess aber in der 21. Minute das 1:3 Tatsache werden. Nach einem gegnerischen Stockschlag, mit einer 2-Minuten-Strafe sanktioniert, nützte Simon Tresch die numerische Überlegenheit zum Anschlusstreffer aus. Für den dritten zählbaren Erfolg war Daniel Epp besorgt. Aufgrund des Schussverhältnisses (25:12) hätte das Team aus dem Gotthardkanton zu diesem Zeitpunkt eigentlich bereits klar in Führung liegen sollen.
Marc Gisler und Christian Herger realisierten nach Wiederaufnahme der Partie das 5:3. Wenig später sah sich der IHCU mit einer doppelten Zeitstrafe eingedeckt. Die Seetaler ersetzten dabei ihren Torhüter mit einem weiteren Feldspieler. Die reduzierten Urner (2:5 Feldspieler), ferner Goalie Simon Zurfluh, leisteten in dieser Phase Unglaubliches: Sie stemmten sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den drohenden Anschlusstreffer ihrer Widersacher. Prompt konnte das drohende Unheil abgewendet werden. Dennoch sahen die Seetaler ihr ungestümes Anrennen auf das Urner Tor später belohnt: In der 49. Minute und ausserdem 12 Sekunden vor dem letzten Sirenenton markierten sie das 5:5. Im Rahmen der Verlängerung nahmen die Innerschweizer liessen sich die Innerschweizer die Butter nicht mehr vom Brot nehmen: Kapitän Simon Gisler, mustergültig durch Marco Arnold lanciert, war für das erlösende 6:5 besorgt. Die Coaches Renato Aschwanden und Martin Gisler in der Retrospektive: „Die Reaktion der Mannschaft auf die enttäuschende Leistung vom Samstag war stark. Wenn im zweiten Match vermehrte Abgeklärtheit zum Tragen gebracht worden wäre, hätten wir die Gegner mit einem weit klareren Resultat bezwingen müssen. In den eigenen Reihen wird es nun gelten, uns in verschiedener Hinsicht weiter deutlich zu verbessern.“
Der IHCU spielte mit: André Gnos, Roger Furger, Simon Zurfluh; Marco Arnold, Marco Zemp (1), Simon Gisler (1), Christian Herger (1), Marc Gisler (4), Daniel Epp (1), Florian Zgraggen, Simon Tresch (1), Andreas Bissig, Marco Zberg, Oliver Müller, Patrik Arnold, Marc Kempf.