, Ruedi Amman

Nach Hitchcock-Playofffinal Direktaufstieg in 3. Liga

IHC Uri zwingt Sursee in die Knie (Totalskore: 11:9)

Denkwürdiges Wochenende für den IHC Uri: Nach 5:7-Niederlage am Samstag 6:2-Erfolg am Sonntag. Jetzt folgt noch nationale Finalrunde.

In zwei Spielen wurde in Sursee die Playofffinalrunde gegen die Platzherren ausgetragen. Sie mutierte zum Triumphzug für die Urner. Sie legten nach der Samstagniederlage einen Zahn zu, entschieden die Reprise für sich und liessen sich in der Folge dank der positiven Gesamtskoresummierung als Direktaufsteiger in die 3. Liga feiern. Jetzt folgt am Sonntag, 12. Juli, noch die nationale Finalrunde. Sie wird in Saint-Imier ausgetragen. Der IHC Uri (Regionalmeister Nord) kann die anstehenden Partien (Austragungsmodus: Turnierform) ohne jeglichen Leistungsdruck angehen. Die Innerschweizer spielen zuerst gegen La Cie Foxy (Meister Gruppe West), danach gegen den IHC SF Linth (Meister Gruppe Ost), schliesslich gegen den IHC Los Pingus Genf (Meister Gruppe Südwest). Zur eigentlichen Finalissima treten schliesslich die beiden erstklassierten Teams an.

 

Niederlage nach hektischer Schlussphase Zum ersten Spiel hatte der IHC Uri am Samstag ohne die beiden Routiniers Christian Herger und Simon Tresch anzutreten. Die Surseer entwickelten sofort mächtig Druck. Sie setzten sich in der gegnerischen Platzhälfte fest. Doch das 1:0 erzielten die Gäste: Marco Zemp angelte sich die Scheibe nach sehenswertem Einsatz, um diese dem mitlaufenden Marc Kempf zuzuspielen. Dieser liess sich nicht zweimal bitten. Der Druck vor dem IHC-Keeper Nick Arnold wuchs in der Folge zusehends, nachdem die Urner im Spielaufbau einige Schnitzer begangen hatten. Sursee erzielte prompt den Gleichstand und wenig später gar den Führungstreffer. Infolge der grossen Hitze ordneten die Schiedsrichter eine zusätzliche Trinkpause an. Die Urner zogen daraus Profit: Kapitän Marc Gisler hämmerte eine Handgelenkgranate ins Surseer Gehäuse, seiner Truppe damit zusätzliches Selbstvertrauen verleihend. Andreas Bissig war für das 3:2 besorgt. Doch die Luzerner markierten den erneuten Gleichstand. Die Partie wurde nun beidseitig recht ruppig geführt, wobei sich die Urner mehrmals zu ungestüm anstellten. Eine 2-Minuten-Strafe, gegen Marc Kempf verhängt, zeitigte Folgen (3:4). 30 Sekunden vor der Pause stellte Marc Gisler (Assist: Marco Arnold) das Skore auf pari. Doch die Urschweizer liessen sich unmittelbar danach anlässlich eines Bullys übertölpeln, um prompt noch den fünften Minustreffer zu kassieren. Im Rahmen der Pause mahnte Coach Renato Aschwanden seine Truppe an, mehr Selbstvertrauen zu entwickeln und die Leistung zu steigern. In der Folge starteten beide Teams zum zweiten Spielabschnitt eher verhalten – der Hitze Tribut zollend und bezüglich Konzentration nachlassend. In beiden Lagern wurde oft mit Haken und Ösen gefightet, was Zeitstrafen zur Folge hatte. Nach gut 35 Minuten war es Marc Gisler, der aus einer Powerplayphase Nutzen zog und das 5:5 bewerkstelligte. Sursee erarbeitete sich in der Schlussphase mehrere Topchancen, zog daraus Nutzen und setzte die Scheibe zum abschliessenden 5:7 ins gegnerische Netz.

 

Handicap locker weggesteckt Zur sonntäglichen Reprise trat der IHC Uri zusätzlich mit Ferienrückkehrer Christian Herger an. „Gradliniges, einfaches Inlinehockey zelebrieren“, lautete die Trainervorgabe. Gesagt – getan. Wie schon am Vortag sorgte Marc Kempf für das 1:0. Marc Gisler war zwischen der 11. und 16. Minute für einen genialen Hattrick besorgt. Das daraus resultierende 4:0 hatte die Urner in der Gesamtbilanz mit zwei Längen in Führung gebracht. Nachdem Marco Zemp noch vor der Pause das 5:0 bewerkstelligt hatte, dampfte der Gotthard-Express definitiv auf Gruppensiegkurs. Pech für Marco Zemp in der 40. Minute: Sein Knaller landete am gegnerischen Torgestänge. Zwei schwache Minuten der Gäste liessen im Lager der Surseer nochmals leise Hoffnung keimen (5:2). Sie brachten sich damit erneut ins Gespräch. Doch da war ja noch Marco Zemp: Er übernahm die Verantwortung, setzte zu einem unwiderstehlichen Sololauf an, um mit einem satten Schuss für das 6:2 zu sorgen. Während der letzten 5 Spielminuten galt es für seine Formation nun, den erarbeiteten Vorsprung zu verwalten. Das Vorhaben gelang den Urnern dank aufopfernder Teamleistung und grandioser Paraden seitens Torsteher Nick Arnold den Sieg zu zementieren – am Skore änderte sich bis zuletzt nichts mehr. Der Direktaufstieg der Tellensöhne war definitiv perfekt!

 

Coach Renato Aschwanden in der Retrospektive: „Dank einer klaren Leistungssteigerung am Sonntag gelang es uns, an die während der Qualifikationsrunde erbrachten Leistungen anzuknüpfen. Die grosse Hitze machte die Aufgabe natürlich nicht leicht, doch das Team erwies sich als verschworenes Kollektiv. Vor allem die Leistung seitens Marc Gisler war genial. Er trotzte der (begreiflichen) Nervosität und lieferte zwei sehenswerte Partien ab.“

 

Der IHC Uri spielte in Sursee mit: Nick Arnold; Andreas Bissig (1), Marcel Käch, Marc Gisler (6), Marco Arnold, Simon Gisler, Christian Herger, Marco Zemp (2), Christian Kempf, Marco Zberg, Michael Indergand, Marc Kempf (2).  

 

Wie geht es weiter? Kurzinterview mit Coach Renato Aschwanden

Ein kurzer Ausblick?

Renato Aschwanden: „Da der Aufstieg nicht in unserer Planung figurierte, sind wir zurzeit (noch) ohne allzu klare Vorstellungen. Bei uns steht weiterhin der ambitionierte Spass am attraktiven Inlinehockeysport im Vordergrund. Wir wollen uns ganz einfach auch in der 3. Liga bestmöglich verkaufen.“

Machen alle Bisherigen weiter?

Renato Aschwanden: „Zurzeit sind unsererseits noch keine Rücktritte bekannt. Wir sind bestrebt, uns eventuell noch zu verstärken.“

Wie präsentieren sich die Zukunftspläne?

Renato Aschwanden: „Falls wir ein zweites Team stellen würden, müssten wir noch Zuwachs erhalten. Gelingt dies, wäre die Bildung einer Reservenformation durchaus ein Thema.“

Und die weiteren Zukunftsintentionen?

Renato Aschwanden: „ Die ersten Heimspiele in Seedorf (Rollhockey-Halle) waren ein voller Erfolg. An dieser Stelle gilt ein Dankeschön dem RHC Seedorf. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft unseren Sport im Kanton Uri präsentieren können. Der nationale Dachverband ist diesbezüglich durchaus offen.“ ar.